Gedanken zum 2. Advent
Liebe Schulgemeinde,
vor einer Woche habe ich geschrieben, dass ich all den Schülerinnen und Schülern die Daumen drücke, die in dieser Woche ihre Präsentationsprüfungen absolviert haben. All diesen jungen Leuten möchte ich gratulieren. Einige der Prüfungen habe ich selbst als Vorsitzender gesehen, herzlichen Glückwunsch auch an alle Schülerinnen und Schüler, denen ich nicht persönlich gratulieren konnte. Ihr habt das gut gemacht! Das ist nun in diesen schwierigen Tagen für alle eine besondere Herausforderung, herzlichen Dank auch an die Kolleginnen und Kollegen, die unsere Schülerinnen und Schüler auf diese Prüfungen vorbereitet haben.
Orientierung ist in diesen Tagen und Wochen die große Herausforderung, gerade in dieser Corona-Pandemie. Eine Orientierung, die gerade die Kinder und Jugendlichen, unsere Schülerinnen und Schüler von uns Erwachsenen erwarten dürfen. Dieser Virus ist in der Welt, einfach eine Tatsache. Vor ca. 40 Jahren habe ich mich in meinem Studium der Biologie ganz besonders für diese eigentümlichen Lebensformen interessiert. Die unfassbar klein sind, aber manchmal große und schlimme Wirkungen haben. Pandemien und besonders Grippepandemien gibt es seit Jahrtausenden, mehrere verheerende Grippepandemien hat die Welt alleine im letzten Jahrhundert erlebt. Das interessante dabei ist, dass es all diese Diskussionen – pro und contra – auch schon früher gegeben hat. Der Roman „Die Pest“ von dem berühmten Autor Albert Camus ist nur ein Beispiel. In unserer Zeit finden diese Diskussionen leider sehr verschärft in den sozialen Medien statt. Diese Schärfe ist aber keine gute Grundlage für Orientierung. Unwahrheit ist von Wahrheit manchmal kaum zu trennen. Dieser Coronavirus ist nun eine biologische Tatsache und alle die Ärztinnen und Ärzte und Pflegerinnen und Pfleger auf dieser Welt, nicht nur in unserem Land, kämpfen um das Leben von tausenden Menschen, die sich mit diesem Virus infiziert haben.
Was können wir tun? Ich denke, es ist alles bekannt. Die Hygieneregeln sind eine große Herausforderung, vor allem, weil sie so sehr das soziale Leben der Menschen berühren. Manches ist zum Stillstand gekommen, das ganze Kulturleben zum Beispiel. Aber sicher nicht unsere Demokratie! Ich bin davon überzeugt, dass alle demokratischen Mittel eben dafür eingesetzt werden, dass diese große Gefahr abgewehrt werden kann. Und dann werden wir auch wieder unser Kulturleben genießen können. Wie vieles andere auch, auf das wir in diesen Tagen verzichten müssen. Große Hoffnung gibt mir persönlich, dass viel schneller als erwartet Impfungen zur Verfügung stehen. Und bis dahin werden wir in unserer Schule, wie in allen anderen Schulen sehr aufmerksam immer wieder alle Möglichkeiten der schulischen Hygiene nutzen und immer wieder überprüfen. Natürlich stellen viele Eltern die Frage, ob auch im Wechselunterricht, ein „gutes“ und erfolgreiches Lernen möglich ist. Es ist möglich! Das hohe Niveau der Präsentationsprüfungen ist hier das beste Beispiel.
Ich wünsche unsere Schulgemeinde einen besinnlichen 2. Advent.
Herzliche Grüße, bleiben Sie und Ihre Familien gesund,
Uli Vormwald (Schulleiter)