Gedanken zum ersten Advent
Liebe Schulgemeinde,
wir begehen heute den 1. Advent. Vieles ist anders in diesem Jahr, es gibt keine Weihnachtsmärkte und wir sehen in diesem Jahr sehr viel weniger festlichen Schmuck in den Straßen. Ja, wir müssen in diesem Jahr noch Verzicht leisten, der dieser Pandemie geschuldet ist. Unsere Bundeskanzlerin Frau Dr. Merkel hat vor einiger Zeit die Corona-Pandemie als die schlimmste Herausforderung seit dem 2. Weltkrieg bezeichnet. Eine Zeit, an die sich die wenigsten von uns noch erinnern können. Die, die sich daran erinnern können, leben abgeschottet in den Pflegeheimen. An diese alten Menschen denke ich ganz besonders.
Die Zeit nach dem 2. Weltkrieg kenne ich nur aus den Erzählungen meiner Eltern. Es war eine große Not, viele mussten hungern, viele starben den Hungertod. Es gab wenige Wohnungen, viele konnten nicht beheizt werden. An Urlaub war für die meisten Menschen über Jahrzehnte nicht zu denken. Erst in 1960er Jahren konnten sich meine Eltern einen ersten Urlaub leisten.
Wir haben nun aber genug zu essen, niemand muss frieren. Ja, wir müssen Verzicht leisten. Aber es geht nicht um viele Jahre. Natürlich kommen Menschen auch in Not. Aber es ist aus meiner Sicht keine Not, auf den einen oder anderen Urlaub zu verzichten. Ja, es wäre schön, mit der Familie über einen Weihnachtsmarkt gehen zu können. Aber ich denke auch ganz besonders an die Familien, die von diesen Märkten leben. Das ist eine andere Not. Ich bin davon überzeugt, dass wir diese Krise überstehen, mit Zusammenhalt. Der sich in vielen Lebensbereichen in dieser Gesellschaft und auch in unserer Schule zeigt.
Meine Kolleginnen und Kollegen geben sich seit Beginn der Pandemie die größte Mühe, auch bei Schulschliessungen, wie wir sie zu Beginn der Pandemie hatten, den Kontakt zu den Schülerinnen und Schülern zu halten und auch den Lernstoff zu vermitteln. Wir sind gerade in diesen Wochen und Monaten dabei, alle unsere pädagogischen Maßnahmen zu reflektieren und zu prüfen. Ich bin davon überzeugt, dass wir für alle Klassen und für alle Schülerinnen und Schüler gute Wege gefunden haben und den festen Willen haben, uns stets zu verbessern. Das tun wir immer im direkten Kontakt. Unsere Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer halten den Kontakt zu den Elternbeiräten und haben so auch sehr gute Lösungen für den Distanzunterricht entwickelt. So soll es sein, so kann es gelingen. Zum Schluss möchte ich noch allen Schülerinnen und Schülern viel Glück wünschen, die in der nächsten Woche ihre Abschlussprüfungen haben.
Herzliche Grüße, bleiben Sie und Ihre Familien gesund,
Uli Vormwald (Schulleiter)